Supply Chain Probleme könnten laut Ingenieuren noch lange fortbestehen
Beinahe acht von zehn Ingenieuren (79%) in der Fertigungsbranche in Deutschland und den Niederlanden geben an, dass ihr Unternehmen unter den Supply Chain Schwierigkeiten der letzten Jahre gelitten habe.
Anlass zur Sorge bietet dabei vor allem, dass mehr als ein Drittel (39%) der Ingenieure damit rechnet, dass Lieferkettenprobleme noch bis zu fünf Jahre andauern werden. 22 Prozent der Befragten gaben in einer Umfrage für den Bericht zum Stand der Fertigung 2023 von Essentra Components an, noch gar kein Ende der Schwierigkeiten absehen zu können.
Die Entwicklung der letzten Jahre, die globale Pandemie und der Krieg in der Ukraine haben Lieferketten und Logistik vor eine gewaltige Belastungsprobe gestellt. So geben zum Beispiel mehr als neun von zehn der befragten Ingenieure an, ihr Unternehmen sei von den weltweit steigenden Preisen betroffen.
Laut Umfrage ergreifen Unternehmen eine Reihe verschiedener Maßnahmen, um die Auswirkungen der Supply-Chain-Schwierigkeiten zu mildern. Am beliebtesten sind hierbei die Suche nach neuen Zulieferern (43%), Preiserhöhungen (45%) und die Reduzierung von Betriebskosten (45%). Im Vergleich von Deutschland und den Niederlanden lässt sich kaum ein signifikanter Unterschied zwischen den beiden Ländern erkennen, jedoch scheinen deutsche Firmen die Reduzierung von Energiekosten in den Mittelpunkt zu stellen, denn 58 Prozent der deutschen Befragten gaben dies als Priorität in ihrem Unternehmen an.
Rob Baker, Chief Operating Officer bei Essentra Components, ist der Meinung, die Ergebnisse der Studie würden die Theorie stützen, dass die weltweiten Supply Chains sich zunehmend ‚polarisieren‘: „Dieser Polarisierungs-Effekt steht für eine Abwendung von globalen Low-Cost-Lieferketten zugunsten einer Hinwendung zu regionalen und an Clustern orientierten Lieferketten, die von einem Bedürfnis nach mehr Zuverlässigkeit vorangetrieben werden,“ erklärt er.
“Unternehmen bringen ihre Fertigung geografisch in die Nähe des Bedarfs und richten ihre Versorgung stärker lokal aus. Die globale Unsicherheit verschiebt die Ausrichtung der Lieferketten rasch weg von einer ‚Niedrigkosten-Strategie‘ und hin zu Service und Zuverlässigkeit zum optimalen Preis.“
„Indem Hersteller ihre Lieferketten anpassen, wird auch der Wettbewerb für Ressourcen und Rohmaterialien intensiver. Die entsprechende Veränderung der globalen Nachfragemuster kann mittelfristig zu Ressourcenknappheit und höheren Beschaffungspreisen führen und das bedeutet, dass es für den Erfolg wichtiger ist denn je, gut zu planen und seiner Zeit voraus zu sein.“
„Es ist aber gar nicht so leicht, neue ‚lokale‘ Versorgungsquellen zu finden,“ gibt Rob Baker zu. „In manchen Branchen lässt sich das Material oder Produkt nicht einfach so austauschen. Spezifikationen und Vorschriften müssen eingehalten werden und erhebliche Investitionen in die Umrüstung und Umstrukturierung von Prozessen getätigt werden.“
Die weltweite Unsicherheit hat auch zu einer Kosteninflation geführt: „Kurzfristig können diese Auswirkungen durch Produktivitätsverbesserungen oder Preissteigerungen abgefedert werden, die einen schnellen Erfolg versprechen“, so Baker. „Langfristig werden Kunden und Verbraucher aber vielleicht akzeptieren müssen, dass höhere Lieferkettenkosten notwendig sind, um eine höhere Zuverlässigkeit zu erreichen – und das wird sich wahrscheinlich auch in höheren Preisen niederschlagen. Dementsprechend werden Investitionen in die Automatisierung in der strategischen Ausrichtung von Fertigung und Lieferketten einen prominenteren Platz einnehmen als bisher.“
Um den vollständigen Bericht herunterzuladen, besuchen Sie: https://www.essentracomponents.com/de-de/bericht-stand-der-fertigung-2023
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Anmerkungen für Redakteure:
Für den Bericht wurden zusätzlich zu 400 Ingenieuren aus Großbritannien insgesamt je 100 Ingenieure aus Deutschland und den Niederlanden befragt. Die Studienteilnehmer hatten alle einen relativ ähnlichen demografischen Hintergrund und sind in Unternehmen aus der Automobilbranche, Elektronik sowie Chemie- & Pharmaindustrie tätig.
Über Essentra Plc
Essentra Components ist der Handelsname von Essentra Plc, einem FTSE 250 notierten, weltweit führenden Hersteller und Distributor von essenziellen Industriekomponenten. Das 1955 gegründete Unternehmen ist weltweit in 29 Ländern tätig und verfügt über 14 Produktionsstätten, 34 Verteilerzentren sowie 40 Verkaufs- und Servicestandorte. Sein umfassendes Portfolio von 45.000 Produkten erreicht mehr als 80.000 Kunden aus einer Vielzahl von Branchen, darunter auch Anlagenbau, Industrieelektronik, Fertigung, Automobilindustrie und Bauwesen. Weitere Informationen finden Sie auf www.essentracomponents.com oder www.essentraplc.com.